Heinz Strunk: Zauberberg 2 (2024)
Die Lektüre dieses Roman geschah auf Empfehlung eines sehr guten Freundes. Sie würde auch einiges erklären oder ansprechen, was ihn unruhig umtreibe.
Zudem erinnert die Literatur-Szene derzeit an das hundertjährige Jubiläum der Herausgabe von Thomas Manns „Zauberberg“ im Jahre 1924. Da gibt es z.B. im Holzhausenschlösschen Frankfurt eine Veranstaltungsserie „Salon kontrovers“, in der aus dem Leben oder über Leben und Werk Thomas Mannsgesprochen wird: Lesungen aus Briefen zwischen Thomas und Ehefrau Katia Mann, Thomas und Bruder Heinrich Mann, Thomas und Kinder Erika, Golo Mann usw.
Den gelobten „Zauberberg“ Manns las ich nicht: Ich fühle mich immer wieder abgeschreckt durch die Berichte von Freunden und Bekannten, die (v.a. aus dem Pflichtgefühl eines Bildungsbürgers heraus) den Roman lesen zu müssen glauben. Und sich ganz offensichtlich damit quälen, den Faden, das echte Interesse, das tiefere Verständnis verlieren und sich dann weiterquälen.
Das war hier anders. Ich wusste schon vorher, dass der Zauberberg Strunks ein eigenständiges Werk ist, das v.a. mit dem Autor selbst zu tun hat. Erst später kam wohl das Bewusstsein über Parallelen zu Manns Werk auf. Und vielleicht dann erst wurde der „freche“ Titel „Zauberberg 2“ geboren, kamen Szenen als offensichtliche Reminiszenz an den „Zauberberg“ hinein. Ja mehr noch: Ein vorletztes alptraumhaftes Kapitel „Kirgisenträume“ ist – äußerst kunstvoll und aufwändig aus Zitaten quer durch Manns Zauberberg montiert, ja komponiert worden. Im Anhang wird das Kapitel überholt, dort aber mit detaillierten Quellen-Verweisen, die zeigen, dass Strunk den umfänglichen Roman Thomas Manns sehr genau gelesen und exzerpiert hat. Es entstand etwas völlig fantastisches, etwas neues.
Allerdings wirkt gerade dieses vorletzte Kapitel aufgesetzt. Strunks Roman wäre ohne diesen Teil ebenso verständlich. Ist es inhaltlich nötig? Ich finde nicht. Nochmals wiederholt: ich vermute eine spätere Idee, Strunks Geschichte mit Manns Roman zu verbinden. Und so noch mehr Tiefe zu konstruieren, die sich vielleicht gar nicht aus Strunks Text ergibt, sondern nun zudem von Manns Text her HINZUkommt. Gleichwohl verstärkt und komplettiert das Kapitel die unruhige, düster-komische, traumhaft-surreale Atmosphäre von Strunks Roman.
Aber – worum geht es überhaupt?
Titelheld ist Jonas Heidbrink. Er ist Mitte Dreißig und hat den Peak seines Lebens bereits hinter sich. Der IT-ler machte während seines Studiums Erfindungen, gründete Mitte Zwanzig ein Start-up, das er bereits vor seinem 30. Geburtstag üppig versilbern konnte. Er muss nun nicht mehr arbeiten, sondern lebt bereits jahrelang als „Privatier“ im Dauer-Burn Out. Kein Erfordernis arbeiten zu müssen oder in einem Team zu funktionieren und sich auszutauschen, keine Ziele, keine Freundin, keine Freunde, Langeweile. Es geht ihm seelisch nicht gut! Depressionen und Angststörungen.
Aber da gibt es ein Sanatorium. Unter Führung des Halbgottes Prof. von Rodenberg. Im äußersten Osten Vorpommerns,einem ehemaligen Schloss, in den Heide-Wäldern kurz vor der polnischen Grenze zu Stettin. (Meine vertraute Gegend übrigens: Anklam, Pasewalk, Ueckermünde …!)
Er setzt sich also im Januar 2015 ins Auto und fährt aus der Hamburger Gegend in den Uecker-Randow-Kreis, um sich dort einen Monat lang therapieren, inspirieren, wiederbeleben zu lassen.
Aber so richtig offen ist er nicht. Mit (leicht misanthropischer) Skepsis taxiert er v.a. die sozialen Konstellationen und Hierarchien von Ärzten, Therapeuten und Patienten. Und er betrachtet teils nüchtern distanziert, dann wieder ironisch-sarkastisch das ihm bisweilen fragwürdig-nervend erscheinende Treiben der Therapeuten. Zum literarischen Vergnügen des Lesers. Ein „Kosmos der Gescheiterten, der Verlorenen“ und eine Beschreibung von Abhilfe schaffen sollenden Praktiken oder „Medikamenten“, die den Leser eher Ratlosigkeit oder sogar Kopfschütteln bescheren („Was soll dieser Schiet eigentlich bringen?!“) Oder auch Lacher: nach „progressiver Muskelrelaxation“ (Muskelentspannung) erstmal Muskelverspannung! Oder auch andere bittere Lacher, wenn die Leidenden dann mit neuen inhalierten Sprüchen rauskommen: „Träume leben! Lebe deinen Traum! Jeder kann alles erreichen, wenn er nur fest genug daran glaubt“. Jonas lakonische Antwort: „der Schrei der Loser. … Das Problem der Träumer ist, dass sie über keine Möglichkeiten verfügen, ihre Träume in die Tat umzusetzen. Träumer haben immer einen Plan B in der Tasche; sie sichern sich aber nur deshalb ab, weil sie von vornherein mit dem Scheitern rechnen.“ (Siegertypen hingegen sichern sich nicht nach hinten ab. Sie siegen oder krepieren – habe ich so ähnlich mal im Film „Gattaca“ gehört – lässt sich drüber streiten …!)
Was bei mir aber auch Fragen aufwarf: Was erfahre ich über den Helden wirklich? So amüsant und sprachlich angenehm geschliffen die Kurzbeschreibungen menschlicher Charaktere bzw. der Therapieeinheiten (Musik, kreatives Schreiben, Sport, Kreative Fotografie, Tanz, Basteln, Yoga, Gesprächsgruppen … - teilweise „Heilung durch Monotonie“) auch rüberkommen. Bis sich einem erschließt, dass trotz dieser Vielfalt an Menschen und Therapien … wenig passiert, v.a. wenig, was wirklich den Leidenden nachhaltig hilft! Denn einige Patienten, wie auch Jonas, kommen nicht heraus. Sie treten auf der Stelle … und verlängern, verlängern und richten sich in ihrer neuen Existenz ein - für 835 EUR täglich übrigens. Da werden einerseits ärztlicherseits auch keine vehementen Forderungen und Ermahnungen an die Schützlinge gestellt … Der Klinik können Langzeit-Zahler durchaus gelegen kommen … Andererseits begeben sich willensschwache Menschen dauerhaft in den endlosen Terminplan der „Anwendungen“ – ohne von ihrer guten Wirkung überhaupt überzeugt zu sein. Wie unmündige Kinder. Anstatt wieder hochzukommen, erleidet mindestens Jonas endgültig Selbstverlust. Er persönlich steigt noch weiter ab (nicht nur das ganze Sanatorium).
Hinzu kommen übrigens bei Start des Aufenthalts mal eben schnell vermutete, diagnostizierte Krankheiten, an die der Patient nun gar nicht dachte (bei Jonas sind es sogleich Hautkrebs, Fettleber und Nierentumor!) und die den ohnehin schon minderwertigkeitskomplex-behafteten Ankömmling zunächst verunsichern, ja niederknüppeln und kleinlaut werden lassen!
Das Sanatorium ist also nobel – dank selbstzahlender „Insassen“. Gutes Essen, zuvorkommende Bedienung, einige durchaus gebildete Menschen oder zumindest Leute mit zwar psychischen Knacks, aber offensichtlich viel Schotter.
Über den gesamten Roman verstreut findet der Leser kurze Rückblicke von Jonas. Es sind oft schambehaftete Demütigungen aus der Jugend. „Die Pubertät kam, die Kindheit ging, und mit ihr ist das Glück aus seinem Leben gewichen.“ Er war eben nicht cool. Als ich-kern-loser Mensch suchte er sich stets (erfolglos) anzupassen. Da gibt es krasse Szenen von Klassenfahrten, wo er auch schon keinen Zugang zum „Circle“ fand. Stattdessen „Not in Wichse verwandeln“ („Verzweiflung wegonanieren“ mit „schwindelerregend hoher Wichsdichte“. Peinlicher Tiefpunkt war, dabei von einer Mitschülerin erwischt wurde. Ständig fürchtet Jonas also Bloßstellung. Tanz- / Bewegungs-Kurse für mehr Aufmerksamkeit, Respekt, Ehrlichkeit, Nähe zulassen. Weil daraus Vertrauen erwachse. Und ohne Vertrauen keine Freundschaft. Ohne dem, keine Liebe. (Erinnert mich an Biodanza.) Immerhin, Strunk schildert gerade diese Therapie als gelungen. Das ist doch mal etwas!
Die meisten Menschen (ob Personal oder Patient) bleiben Jonas fremd. Nur zu wenigen baut er näheren Kontakt auf. Sie wissen sich ja selbst nicht zu helfen. Deshalb sind sie hier. Bei einigen bleibt das so: wegen charakterlicher oder intellektueller Defizite oder wegen anderem. Erbauliche, tiefsinnige Tischgespräche wie bei Mann gibt es hier nicht. Dafür rein rhetorisch betrachtet – brillant erscheinende Aneinanderreihungen eigentlich doch banaler Bonmots, Aphorismen, Binsenweisheiten, Kalendersprüche und küchenpsychologischer Plattheiten. Beispielhaft dafür: Alpha-Pavian Bernhard Zeissner. Die aber gar keine aufbauende oder erkennende Wirkung entfalten, sondern im Gegenteil den Gegenüber zum dümmlichen Spruchempfänger eines angeblichen Weltmenschen erniedrigen (sollen). Da wird gelabert und monologisiert, „Gespräche“ zur Selbstdarstellung missbraucht, aber ohne den potenziellen Gesprächspartner wirklich wahrzunehmen. Ja sogar innerhalb des Monolog weisen die schein-intellektuellen, gar unmittelbar aufeinander folgenden „Insel-Sätze“ keinen Zusammenhang auf. Es gibt weder einen sinnvollen Kontext noch stehen die Sprüche in einer Beziehung zueinander. Narzisstisches Geschwätz. Man kann darauf nichts erwidern oder den Faden aufnehmen, nur debil mit „hm“, „aha“ oder „so habe ich das noch gar nicht gesehen“ oder „interessant“ reagieren: „Sparringlautmaler, Brummi“. Das immerhin gelingt dem kernlosen Jonas über Monate. Es führt sogar zu einer merkwürdigen Freundschaft – mit diesem Zeissner. (Zeissner wird sich ganz am Schluss, vor seiner Entlassung, kurz zu einer erkennenden, ehrlichen Selbsteinschätzung aufraffen können: „Ich habe mich seit der Pensionierung zu etwas entwickelt, das ich nie sein wollte: ein dominanter Alter, der ohne Rücksicht …. durchmarschiert und sein Gegenüber zum Statisten degradiert. … [Er sei] eine kleine Nuss, die in einer viel zu großen Schale herumklappert. … Früher im Job war das oft gar nicht schlecht … Leute totzuquatschen … hat Überzeugzungsarbeit ersetzt.“
Aber gerade auch diese Erlebnisse führen Jonas seine ungeheuerliche innere Leere vor Augen. Und dies paralysiert ihn. Man fühlt sich also nicht politisch, gesellschaftlich erhellt von den Gesprächen der Patienten, durch evt. metaphernreiche Handlung des Romans, sondern bleibt im jeweils individualistischen, selbstbezogenen (aber nicht unbedingt narzisstischen) Sumpf des Protagonisten und anderen Figuren stecken. Das Buch setzt auf „Innerlichkeit“. (Oliver Jungen, FAZ, 28.11.2024) Gleichwohl, obwohl hier, zumal in einer „Nervenheilanstalt“, vom verletzten Inneren der Patienten geschrieben wird: Die Ursachen verortet Autor Strunk in der Außenwelt … (lt. Jens Jessen, Die Zeit, 28.11.2024)
Es gibt – abgesehen von Jonas – wirklich schlimme(re) Fälle. Erzählt wird z.B. seine weitere merkwürdige Freundschaft zum knapp achtzigjährigen Klaus Wimmer. Er ist grob, vulgär, raucht wie ein Schlot und säuft, Sondert pausenlos unkorrekte Altherrenwitze ab und ist furchtbar unhygienisch. Er wurde 1944 geboren und musste sogleich auf den Flüchtlingstrekk nach Westen, stammt aus einem äußerst gewalttätigen Elternhaus und berichtet Ungeheuerliches aus seinem Leben. Das wohl wirklich stimmen mag, nicht der Fantasie entsprang um Anteilnahme zu erwirken. „Er hat allen Grund, sich zu fürchten, und keinen Grund zur Dankbarkeit.“ Harte Aussage! Er wird sich zu Tode saufen. Und sein einziger Freund Jonas wird ihn auf der Palliativ-Station nicht besuchen dürfen, da er ja nicht mit ihm verwandt und somit unberechtigt ist. Und so stirbt er allein – absolut korrekt!
Im Laufe der Romanhandlung wird deutlich, dass es mit der Klinik wohl nicht rundläuft: Das Küchenpersonal wird reduziert. (Irgendwann wird eine Schwingtür zur Küche eingebaut, die den Kellner „Fangschreck“ (eigentlich Prpić) zwar behindert aber gleichzeitig die Einsicht verhindert, dass in der anfangs noch guten Küche mittlerweile anscheinend nur noch Convenience Food in der Mikrowelle aufgewärmt wird.) Die Zimmertemperaturen werden heruntergedimmt, Reparaturen erfolgen schleppend, schließlich stoppt der Neubau eines Gebäudes. Verfall und Niedergang.
Die Patienten kommen und gehen. Anfangs werden die ersten Bekanntschaften Jonas‘ noch ausgiebig vorgestellt und beschrieben, die späteren Neuankömmlinge kaum noch. Nur wenige hoffnungslose Fälle bleiben dauerhaft. Eben auch Jonas. Dann, bereits im Spätsommer / Herbst treffen Pia (reiche drogenabhängige und sich prostituierende Tochter eines kriminellen Drückerkönigs) und Eddy – Edgar von Blessing (entmündigter aber reicher, adliger Erbe eines Barons und Firmeninhabers) ein. Ein seltsames Paar. Eines Tages sind beide verschwunden: Doppelselbstmord? Unfall? Mysteriös. Die Suche bleibt erfolglos.
Wochenlang funktioniert der Wasser-Abfluss nicht. Nichts hilft. Erst ein Klempner aus Pasewalk (Firma „Rohrflüsterer“) wird das mit dem ätzenden Wundermittel „Inferno“ schaffen. Ja, so ein kleines Inferno …
Der verstopfte Abfluss, der stinkende Stillstand, der den lebendigen Nachfluss frischen Wassers usw. behindert – diese Metapher wird Strunk im weiteren Verlauf immer wieder einmal nutzen, um auch seelische (o.a.) Blockaden anzusprechen: „Das Leben ist ein Rohr.“
Letztlich muss das Sanatorium geschlossen werden. Ein gutes Jahr lang war Jonas dort. Er kehrt heim, aber nicht etwa geheilt. Es ist, als habe er seine (neue) Heimat verloren. Er kehrt nach wenigen Monaten zurück, wird das nun zur Ruine verwaiste und verfallende Haus besuchen und dann zum Haff an den Ueckermünder Strand fahren. Dorthin hatte er bereits während seines „Kur-Aufenthalts“ einen Ausflug unternommen. Und wäre bei einem Schwimmen beinahe ertrunken. Nun begibt er sich nachts bewusst ins Wasser: Er kapituliert. Es gibt für ihn keine Hoffnung auf Besserung (nicht mal Antidepressiva helfen ihm oder er verträgt sie nicht). Also schwimmt er unter dem klaren Sternenhimmel beruhigt auf das Haff hinaus: Endlich von der Hoffnung erlöst, denn sonst: „Life is just one damn thing after another.“ (Mark Twain?) „Jeder Mensch muss das Gefühl haben, er zählt … Er hat dieses Gefühl nicht. … Das ist keine vorübergehende Pechsträhne, sondern die Zukunft. Die ganze Zeit des Wartens und der Glücksverheißungen hat zu nichts geführt. … Ein nicht enden wollender Schlag in die Magengrube. … Die Welt ist kein guter Ort. Die Aussichtslosigkeit seiner Lage ist überwältigend. Er wird von einem Hagel Erinnerungsfetzen beschossen. … Es hat sich schon lange nichts mehr getan zwischen dem Augenblick des Erwachens und dem des Einschlafens, kein einziger magischer Moment, keiner, von dem man hinterher sagt, dass sich dafür alles gelohnt hätte. Er existiert jetzt schon im Leben keines anderen Menschen mehr, nur noch in seinem eigenen. NOTLAUF. … Es ist an der Zeit, seine Niederlage einzugestehen.“
Todessehnsucht siegte über Lebensbejahung . Und dies klingt fast nach „und das ist vielleicht hier auch gut so.“ …
Im Stil oft lakonisch-ironisch, ja bisweilen zynisch. Im Kern aber tieftraurig. Und vielleicht auch bitter-böse aber eben NICHT boshaft. Auch wenn da ironische Distanz zu Menschen, aber auch Therapien bleibt: Strunk (oder Heidbrink) wundert sich manchmal, aber er macht sich nicht lustig – sondern mitfühlend und ruhig-aufmerksam.
In der Beschreibung des Klinik-Alltags mit all seinen „Events“ und Hilfsangeboten, den Coachings und Therapien und der instabilen Menschen selbst könnte man auch den Zustand unserer Gesellschaft insgesamt hineindiagnostizieren. 330 Seiten Auf-der-Stelle-Treten (Jens Uthoff, TAZ, 03.01.2025). Da wird nicht nur in die seelischen Abgründe einzelner Menschen, sondern in die einer ganzen Gesellschaft geschaut. Daher fiel auch die Wahl Strunks ausgerechnet auf einen Start-uper. Zudem befinden wir uns diesmal nicht in einer Lungenheilanstalt (Thomas Mann), sondern bezeichnenderweise in einer psychosomatischen Klinik. (Unsere Gesellschaft scheint psychisch verstört oder gar gestört …) Aber vielleicht sollte man nicht ganz so weit gehen: Autor Heinz Strunk litt selbst schwer unter Depressionen. Er kennt die wechselnden Seelen- und Gemütszustände, Wirkungen und evt. Nebenwirkungen von Antidepressiva Tavor, Bromazepam & Co. („gastrointestinaler Notstand“, Aggression, Kopfschmerzen usw.), das Gefühl der Nutz- und Ausweg- und Sinnlosigkeit, Ungeliebtheit.
Ein eigenständiges Werk von Strunk. Hommage, aber kein Kniefall. Vielleicht ist es für Verständnis und Fokus besser, „Zauberberg 1“ von Thomas Mann zuvor nicht gelesen zu haben! Sagten einige.
Besondere Beziehung zum Buch wegen o.g. Empfehlung: Was steckt den um Gottes Willen dahinter ...?
Besondere Beziehung zum Buch wegen diverser Erfahrungen in den vorigen zwei Jahren 2023 und 2024 - mit liebenswürdigen, wertvollen Menschen, die leider nicht genug an sich glauben können, anderen Freunden nicht glauben können ... und unter Depressionen leiden. Und ich dort doch nur ungenügend helfen kann. Nur da sein kann.
Besondere Beziehung zum Buch wegen der Location: meine unmittelbare karg-schöne Heimat am Stettiner Haff; Ueckermünde, Pasewalk, Löcknitz.
Besondere Beziehung zum Buch wegen eines wohl um sich greifenden Lebensgefühls: Schädlicher Individualismus. Einsamkeit. Um-sich-brütend-Kreisen und Im-eigenen-Morast-Versinken. Traurig-bitter-ironische, lakonische Sprache, die mich aber ästhetisch reizt und anspricht.